Seminar
in Kooperation mit der Bundeswehr politisch interessierte Bürger und Bürgerinnen
(ca. 38 Teilnehmende)
Teilnehmerbeitrag:
€ 340
Unterkunft:
Park Inn by Radisson Dresden, Melanchthonstraße 2, 01099 Dresden
Seminarleitung:
Carsten Schmidt, StFw a.D., Ibbenbüren
Seminarziel:
Gemeinsam geteilte Werte und Normen gelten als Grundlage einer funktionierenden demokratischen Gesellschaft. Als fundamental anzusehen sind hierbei der Respekt vor der Menschenwürde und den Rechten Anderer, die Möglichkeit der Partizipation aller Bürger an der politischen Willensbildung, der Schutz von Minderheiten und der Glaube an das Rechtsstaatsprinzip. Angesichts der Erfahrungen mit den Diktaturen des 20. Jahrhunderts galten diese demokratischen Errungenschaften vor allem in Deutschland als gesellschaftlicher Konsens. Seit einigen Jahren jedoch lässt sich rund um den Globus eine Rezession der Demokratie beobachten, eine sinkende Akzeptanz für die demokratische Ordnung und der ihr zugrundeliegenden Werte und Normen. Noch steht die Mehrheit der Gesellschaft zur repräsentativen Demokratie, aber an den Rändern beginnt der Konsens zu bröckeln. Hier scheint sich eine fundamentale Opposition zu formieren, die offen ist für nicht-demokratische Optionen und ihre Wut vor allem gegen Andersdenkende und Minderheiten richtet. Die Folgen sind eine zunehmende Polarisierung der Gesellschaft und das Erstarken rassistischer und antisemitischer Tendenzen.
Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? Was sind die Ursachen für die zunehmende Demokratiemüdigkeit in der Gesellschaft? Warum werden Rechte von Minderheiten in Frage gestellt und was sind die Gründe für die Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen und die Zunahme rassistischer und antisemitischer Einstellungen und Übergriffe? Wie ist die weitere Entwicklung einzuschätzen und welche Folgen ergeben sich für die politischen Entscheidungsprozesse der Zukunft? Welche Maßnahmen zum Schutz der demokratischen Ordnung und von Minderheiten könnten ergriffen werden und vor welchen Herausforderungen stehen dabei Verantwortliche aus Politik, Medien und Wissenschaft sowie die Zivilgesellschaft?
Diese und ähnliche Fragen sollen in einem Mix aus Vortrags-, Diskussions- und Führungseinheiten mit Experten aus Politik, Behörden und Wissenschaft sowie Historikern und Zeitzeugen analysiert werden. Die Veranstaltung richtet sie sich primär an Soldaten, denen die Herausforderungen zum Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie die Bedeutung der Demokratie für die freie Entfaltung des Einzelnen und für eine friedliche Welt verdeutlicht werden soll. Die Teilnehmenden sollen in die Lage versetzt werden, ihre vorhandenen Kenntnisse erweitern, am Diskurs über heutige demokratische Verantwortung gemäß dem Leitbild des Bürgers in Uniform aktiv partizipieren und dabei ihre eigene Position differenziert vertreten zu können. Darüber hinaus steht die Teilnahme an dem Seminar grundsätzlich auch allen politisch interessierten Bürgern und Bürgerinnen offen.